Freitag, 10. Oktober 2008
Mittelalterliche Hexenverfolgung und Schlaglöcher gegen Banküberfälle.
fishblog, 20:38h
Heute morgen beim Frühstück las ich die Times of India und mir blieb der Bissen im Hals stecken. In irgendeinem dieser indischen Bundesstaaten, die man weder aussprechen noch sich merken kann, wurden 23 Familienmitglieder einer ebenso unaussprechlichen Volksgruppe inhaftiert. Der Grund, eine Frau hatte sich die Hände verbrannt. Was mich weniger stutzig machte war die zahl der Personen, sondern der Grund. Wie oft habe ich mir schon an irgendwas die Finger verbrannt. Ins Kitchen ist dafür noch keiner gekommen. Was war genau passiert? Vor einigen Wochen waren in besagter Familie kurz aufeinander folgend zwei Familienmitglieder über den Jordan bzw. Ganges gegangen. Das Ereignis schien die Familie so erschüttert zu haben, dass sie glaubten hier sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen. Was liegt da näher, als eine enge Verwandte der Hexerei zu beschuldigen. Natürliche Todesursachen wie Unterernährung, schlechte ärztliche Versorgung, Krankheit uvm. scheiden in einem Land mit mehr als 1 Milliarde Menschen, von denen ein Großteil weniger als einen EURO am Tag hat, aus. Nun, denn. Die vermeintliche Hexe wurde zum dörflichen Inquisitor gezerrt. Der entschied, sie könne sich von den Anschuldigungen befreien, wenn sie sich folgender Prüfung unterziehe. Sie müsse nur eine Münze mit beiden Händen vom Boden eines Topfes, der mit siedendem Öl gefüllt sei, herausholen. Verbrennen die Hände, war sie unschuldig. Bleiben die Hände unversehrt, sei der Hexerei überführt worden. Was dann passiere stand (zum Glück) nicht mehr in dem Artikel. Auf jeden Fall hatte die Gute so richtig die Arschkarte gezogen. Also tauchte sie die Hände ein, bewies ihre Unschuld und kam anschließend ins Krankenhaus. Die Polizei wurde erste einige Tage später über den Vorfall informiert.
Der Rest der Zeitung war voll mit Bombenattentaten, Vereitelungen, Terrorzellen usw. Davon bekommt man außerhalb des Landes, also in unseren Nachrichten selten etwas mit. In der Zeitung steht dagegen so gut wie nichts über Raubüberfälle, Banküberfalle und dergleichen. Nicht wie bei uns. Meine Theorie – das liegt am Straßenverkehr. Jede schnelle Flucht wird vereitelt und im Keim erstickt, da man garantiert an der nächsten Ecke im Stau feststeckt. Außerdem lässt ich sich dass Fluchtauto schlecht parken, da es keine Parkplätze gibt. Man müsste also stets um den Block fahren. Unter den Umständen, wäre ein Bankraub eine logistische Meisterleistung, die eine Schlagzeile wert wäre. Auch zu Fuß lässt es sich wohl schlecht flüchten, denn irgendwo schert immer unvorhergesehen ein Auto, Bus, Motorrad, Rikscha aus, um sich seinen ganz eigenen Weg durch den 24/7 Verkehr zu bahnen. Oder eine Kuh steht im Weg, die weil heilig, eher großzügig umrundet werden will, statt beiseite geschoben. Dazu ist die Strasse noch mit Schlaglöchern gesegnet, die jeden Knöchel nach dem dritten Umknicken, zersplittern lassen. Vielleicht laufen deshalb die vielen Menschen so tranig durch die Lücken. Gehhilfen, Rollatoren und AOK-Chopper habe ich bisher nicht gesehen.
Der Rest der Zeitung war voll mit Bombenattentaten, Vereitelungen, Terrorzellen usw. Davon bekommt man außerhalb des Landes, also in unseren Nachrichten selten etwas mit. In der Zeitung steht dagegen so gut wie nichts über Raubüberfälle, Banküberfalle und dergleichen. Nicht wie bei uns. Meine Theorie – das liegt am Straßenverkehr. Jede schnelle Flucht wird vereitelt und im Keim erstickt, da man garantiert an der nächsten Ecke im Stau feststeckt. Außerdem lässt ich sich dass Fluchtauto schlecht parken, da es keine Parkplätze gibt. Man müsste also stets um den Block fahren. Unter den Umständen, wäre ein Bankraub eine logistische Meisterleistung, die eine Schlagzeile wert wäre. Auch zu Fuß lässt es sich wohl schlecht flüchten, denn irgendwo schert immer unvorhergesehen ein Auto, Bus, Motorrad, Rikscha aus, um sich seinen ganz eigenen Weg durch den 24/7 Verkehr zu bahnen. Oder eine Kuh steht im Weg, die weil heilig, eher großzügig umrundet werden will, statt beiseite geschoben. Dazu ist die Strasse noch mit Schlaglöchern gesegnet, die jeden Knöchel nach dem dritten Umknicken, zersplittern lassen. Vielleicht laufen deshalb die vielen Menschen so tranig durch die Lücken. Gehhilfen, Rollatoren und AOK-Chopper habe ich bisher nicht gesehen.
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Ruhe bitte!
fishblog, 20:34h
Zum Mittag sind wir in einer Shopping Mall. Dort war es so laut wie auf der Strasse und wie im Büro. Im Büro arbeitet die ganze Zeit die Klimaanlage und der Deckenventilator. Man hört und versteht die Kollegen nicht. Auf der Strasse wird ohne Ende gehupt, von Autos, Motorrikshas, Motorrädern, Mopeds, Lkw, Bussen. In der Shoppingmal hallen die Musik und der Lärm durch jede Etage. Mumbai - ein einziges Hintergrundrauschen. Ständig ist es laut. Nie verstehe ich etwas gleich beim ersten Mal. Beim zweiten Mal - auch nicht immer. Außerdem murmelt und nuschelt der Inder und das relativ leise.
Wie also verständigen die Inder sich? Haben die ihre selektive Wahrnehmung so gut geschult, dass der Lärm einfach ausgeblendet wird? Aus Wortfetzen erkennen sie ganze Sinnzusammenhänge. Flüchtige Handbewegungen scheinen ganze Romane zu erzählen. Dies noch nicht genug kommt dazu noch diese Satzmelodie, die ich immer gerne als "Crazy Frog" bezeichne. Nach einer kurzen Aufwärmphase, in der Stimmbänder und Sprechapparat aktiviert werden, überschlägt sich der Rednerplötzlich. Ich höre dann immer nur noch: dididingdidingdingding ding ding… Eben halt wie der Handyklingeltonfrosch.
Wie also verständigen die Inder sich? Haben die ihre selektive Wahrnehmung so gut geschult, dass der Lärm einfach ausgeblendet wird? Aus Wortfetzen erkennen sie ganze Sinnzusammenhänge. Flüchtige Handbewegungen scheinen ganze Romane zu erzählen. Dies noch nicht genug kommt dazu noch diese Satzmelodie, die ich immer gerne als "Crazy Frog" bezeichne. Nach einer kurzen Aufwärmphase, in der Stimmbänder und Sprechapparat aktiviert werden, überschlägt sich der Rednerplötzlich. Ich höre dann immer nur noch: dididingdidingdingding ding ding… Eben halt wie der Handyklingeltonfrosch.
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Die Sache mit der Swastika
fishblog, 20:33h
Was hatte es mit der Geschichte vom Führer auf sich? Ich habe mir in Delhi eine Messe angesehen. Auf dem Deutschen Gruppenstand arbeitete eine indische Hostess, die wenig zu tun hatte, weil die Deutschen Aussteller viel zu tun hatten. Also vertrieb sie sich die Zeit mit Inquisition. Hast du Familie? Bist du verheiratet? Warum nicht? Wieso heiratet man in Deutschland soviel später als in Indien? Usw. Das sind doch schon zum Teil sehr persönliche Fragen. Der Inder redet nicht lange drum herum, wenn er was erfahren will. So scheint es. Dabei scheint ihn die Antwort nicht wirklich zu interessieren. Hat er/sie doch schon eine eigene Antwort, die nur nach Bestätigung sucht. Jedenfalls kam die Dame nach kurzem Small Talk direkt auf Adolf Hitler zu sprechen. Den Kölner Dom, das Oktoberfest und dass in Deutschland offiziell nur Deutsch als Amtssprache gilt, davon hatte sie noch nichts gehört. Oder vielleicht nicht gut aufgepasst? Vielmehr interessierte sie, ob die Deutschen „Prime Evil“ eher als Gut oder als Böse bewerten, ob wir ihn für „famous“ halten. Ich bat sie dann mal, bei wikipedia nachzuschlagen. Nachdem Studium würde sie dann hoffentlich verstehen, warum ich als Deutscher auf so peinlich dumme Fragen von gänzlich fremden personen etwas irritiert reagiere. Leider kenne ich mich in Indischer (noch) nicht aus, um einen indischen Despoten zum Vergleich nennen zu können, der auf einem Schlag eine Millionengemeinde aus Rassenwahn und vielem mehr auslöschen wollte. In jedem Business-Knigge wird von uns Fingerspitzengefühl, Taktgefühl verlangt, dass wir politischen Themen, wie den Kashmirkonflikt und die mögliche Übermacht der Hindus gegenüber anderen Volksgruppen, aus dem Weg gehen. Man sollte mal einen „Gastgeber-Knigge“ herausgegeben.
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Füttern verboten
fishblog, 20:32h
Auf dem Weiterflug von Amsterdam nach Delhi konnte ich zwischen zwei menüs wählen. beim servieren hatte ich jedoch den eindruck, genau das andere gericht zu bekommen, dass ich nicht gewählt hatte. Geht es Euch auch manchmal so? Eine Identifizierung bzw. ein Vergleich mit der Menükarte hilft selten weiter. Eine Hälfte der Zutaten trägt Namen, die man noch nie gelesen hat, und die andere Hälfte wird ohnehin verschwiegen. Ich kann nur soviel sagen: es war lecker.
Ich kann mir bei so einer Massenabspeisung leider ein Grinsen selten verkneifen. Irgendwann, wenn die Sicherheitsbestimmungen auch noch das Plastikbesteck sowie Teller, Becher, Zahnstocher (!) und Pfeffer aus dem Flieger verbannt haben, bekommen die Gäste statt Platzdeckchen nur noch ein Lätzchen umgebunden. Auf Kommando wird der Mund geöffnet woraufhin die Stewardess die Fütterung startet: ein Häppchen für Captain Stubing und seine Crew – ach ne, dass war ja Loveboat; eins für den Fluglotsen, weil er mal nicht streikt, usw. Achtet beim nächsten Flug mal darauf, wie automatisch alle die Tische vor sich runterklappen und nervös auf dem Sitz umherrutschen, wenn die Stewardess mit den Rollwagen im Gang erscheint. Das ist klassische Konditionierung. Wer braucht heutzutage noch den Pavlowschen Hund!
Kaum gelandet in Delhi, kam die Durchsage: „Verehrte Fluggäste, bitte bleiben Sie noch so lange angeschnallt auf Ihren Plätzen bis das Flugzeug seine endgültige Parkposition erreicht hat. Danach haben Sie noch ausreichend Zeit zu drängeln und zu schubsen. Übrigens ist es in der langen Geschichte der Luftfahrt bisher noch keinem Passagier gelungen, vor dem Flugzeug das Gate zu erreichen!“ Okay der Funkspruch ist geklaut, kam neulich per Email. Inder sind im übrigen im Drängeln nicht viel schlechter als alle anderen Nationen.
Ich lasse also den indischen Mob hinter mir, eile zur Passkontrolle, stehe bereits drei minuten später am Gepäckband, nach weiteren fünf minuten habe ich alle vier (!) gepäckstücke (mein dank gilt der blonden Schickse am Köln-Bonner Flughafen, haste noch mal schwein gehabt.), der Zoll lässt mich in links liegen, und am ausgang mich ein turbanbewehrter Inder mit meine Namen auf einem Hotelschild in empfang. Weitere 15 Minuten und ich bin bereits im Hotel. Bin ich wirklich in Indien gelandet? Wo ist das Verkehrschaos? Wo die drei Stunden gefühlter Anfahrtsweg für 10 km? Wieso hatte ich noch alles bei mir als ins Auto stieg?
Am nächsten Tag lief alles noch viel flotter. Aus den geplanten 90 Minuten Fahrzeit zum Flughafen wegen Rush-hour werden ca. 30 Minuten. Am Flughafen wartet ein Angestellter der Kingfisher Airline und nimmt mir das Gepäck ab, ohne damit abzuhauen. Auch Trinkgeld will er nicht sehen. Stattdessen schiebt er mein Gepäck durch den Security-Check, bahnt mir den Weg bis zum Schalter vorbei an zahlreichen Beamten, die alle ein Wörtchen mitzureden haben wollen, wenn einer eine Reise macht. In nicht mal 15 Minuten bin ich vom Auto im Transit – zweieinhalb stunden vor Abflug in einer Flughalle, in der das aufregendste der McDonalds ist. Sonst gibt es hier gar nichts zu tun. Außer diesen Bericht schreiben. Mist der Akku ist gleich platt.
Die Kingfisher Economy war ganz angenehm. Individuelle Entertainmentunits mit 20 Programmen, davon ca. 10 auf Hindi, sowie 8 mit Bollywood-Tanzeinlagen und einige US-Serien. Leider habe ich keine Serie ganz sehen können. Alle fünf kam ein werbespot, irgendeine wichtige durchsage brachte den film zum stehen, turbulenz-ankündigungen, anschnall-aufforderungen, vielfliegerprgramme, tax-free shopping hinweise spulten den film entweder zurück zum anfang oder beendeten in gleich direkt. In der Folge der Serie Friends, wo Rachel nach Frankreich auswandert (Für Kenner, es geht um Folge 234), packte sie auf der Suche nach ihrem Pass fünfmal den gleichen Karton aus, während Chandler den Pass in der Hand hielt und fragt, ab wann es kein Spass mehr sei, ihren Pass zu verstecken. Die Szene hat sich wohl auf ewig in mein Langzeitgedächtnis gebrannt.
Ich kann mir bei so einer Massenabspeisung leider ein Grinsen selten verkneifen. Irgendwann, wenn die Sicherheitsbestimmungen auch noch das Plastikbesteck sowie Teller, Becher, Zahnstocher (!) und Pfeffer aus dem Flieger verbannt haben, bekommen die Gäste statt Platzdeckchen nur noch ein Lätzchen umgebunden. Auf Kommando wird der Mund geöffnet woraufhin die Stewardess die Fütterung startet: ein Häppchen für Captain Stubing und seine Crew – ach ne, dass war ja Loveboat; eins für den Fluglotsen, weil er mal nicht streikt, usw. Achtet beim nächsten Flug mal darauf, wie automatisch alle die Tische vor sich runterklappen und nervös auf dem Sitz umherrutschen, wenn die Stewardess mit den Rollwagen im Gang erscheint. Das ist klassische Konditionierung. Wer braucht heutzutage noch den Pavlowschen Hund!
Kaum gelandet in Delhi, kam die Durchsage: „Verehrte Fluggäste, bitte bleiben Sie noch so lange angeschnallt auf Ihren Plätzen bis das Flugzeug seine endgültige Parkposition erreicht hat. Danach haben Sie noch ausreichend Zeit zu drängeln und zu schubsen. Übrigens ist es in der langen Geschichte der Luftfahrt bisher noch keinem Passagier gelungen, vor dem Flugzeug das Gate zu erreichen!“ Okay der Funkspruch ist geklaut, kam neulich per Email. Inder sind im übrigen im Drängeln nicht viel schlechter als alle anderen Nationen.
Ich lasse also den indischen Mob hinter mir, eile zur Passkontrolle, stehe bereits drei minuten später am Gepäckband, nach weiteren fünf minuten habe ich alle vier (!) gepäckstücke (mein dank gilt der blonden Schickse am Köln-Bonner Flughafen, haste noch mal schwein gehabt.), der Zoll lässt mich in links liegen, und am ausgang mich ein turbanbewehrter Inder mit meine Namen auf einem Hotelschild in empfang. Weitere 15 Minuten und ich bin bereits im Hotel. Bin ich wirklich in Indien gelandet? Wo ist das Verkehrschaos? Wo die drei Stunden gefühlter Anfahrtsweg für 10 km? Wieso hatte ich noch alles bei mir als ins Auto stieg?
Am nächsten Tag lief alles noch viel flotter. Aus den geplanten 90 Minuten Fahrzeit zum Flughafen wegen Rush-hour werden ca. 30 Minuten. Am Flughafen wartet ein Angestellter der Kingfisher Airline und nimmt mir das Gepäck ab, ohne damit abzuhauen. Auch Trinkgeld will er nicht sehen. Stattdessen schiebt er mein Gepäck durch den Security-Check, bahnt mir den Weg bis zum Schalter vorbei an zahlreichen Beamten, die alle ein Wörtchen mitzureden haben wollen, wenn einer eine Reise macht. In nicht mal 15 Minuten bin ich vom Auto im Transit – zweieinhalb stunden vor Abflug in einer Flughalle, in der das aufregendste der McDonalds ist. Sonst gibt es hier gar nichts zu tun. Außer diesen Bericht schreiben. Mist der Akku ist gleich platt.
Die Kingfisher Economy war ganz angenehm. Individuelle Entertainmentunits mit 20 Programmen, davon ca. 10 auf Hindi, sowie 8 mit Bollywood-Tanzeinlagen und einige US-Serien. Leider habe ich keine Serie ganz sehen können. Alle fünf kam ein werbespot, irgendeine wichtige durchsage brachte den film zum stehen, turbulenz-ankündigungen, anschnall-aufforderungen, vielfliegerprgramme, tax-free shopping hinweise spulten den film entweder zurück zum anfang oder beendeten in gleich direkt. In der Folge der Serie Friends, wo Rachel nach Frankreich auswandert (Für Kenner, es geht um Folge 234), packte sie auf der Suche nach ihrem Pass fünfmal den gleichen Karton aus, während Chandler den Pass in der Hand hielt und fragt, ab wann es kein Spass mehr sei, ihren Pass zu verstecken. Die Szene hat sich wohl auf ewig in mein Langzeitgedächtnis gebrannt.
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Wer wird denn gleichin die Luft gehen
fishblog, 20:32h
Der Flug in einer propellerbewehrten Fokker gestaltete sich kurzweilig. Saß ich doch auf Höhe eben dieser Propeller. Bis zur Landung jedenfalls kreisten meine Gedanken einzig um die Frage: Wenn sich der Propeller links von mir nun löst - Wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass er vom Flugzeug weggeschleudert wird. Und: Wie hoch die Gefahr, dass er in meine Richtung fliegt, meine Sitzreihe sauber vom Rest des Fliegers trennt, wie eine Kreissäge. Die Existenz des zweiten Propellers auf gleicher Höhe jenseits des Mittelganges hatte gänzlich verdrängt. Ebenso die Frage, warum sollte überhaupt einer von beiden ausgerecht jetzt, nach mehr als 10.000 Flugstunden, abfallen.
Für noch mehr Kurzweil reichte mir die Stewardess einen o-saft im jogurt-becher (der größe Fruchtzwerg) und einen eingeschweißten prinzen-rolle-keks. Mensch, da hat die Fluggesellschaft bei der Bewirtung richtig was springen lassen, weder kosten noch mühen gescheut. Obwohl, den Kram hab ich doch bezahlt, oder? Wer braucht/will auf diesen Kurzstrecken diesen ganzen Schnickschnack eigentlich? Das ganz würde mich kalt lassen, wenn nicht dieser gönnerhafte Blick beim überreichen von jedwedem Nippes aufgesetzt würde.
Die gleiche Geste lässt mich übrigens regelmässig bei Tine Wittler fuchsteufelswild werden. Wenn Sie nach getaner Arbeit ihres Teams, (während sie sich selbst zum shoppen verpisst hat), die erstandene Deko drapiert. Dabei legt sie immer etwas den Kopf schräg, setzt ein zufriedenes fast unscheinbares Lächeln auf, und rückt den Gegenstand mit leichten Fingerkick um ein halbes mü zurecht.
Lernt man diesen Gesichtsausdruck auf der Schule für hochfliegende Töchter und zunehmend auch Söhne? Am perfektesten beherrscht diesen Blick übrigens die LH. Achtet mal darauf, wenn Luftuschi nächstes mal ein Tütchen gesalzene Erdnüsse überreicht mit einem Lächeln, als würde Gollum freiwillig seinen Schatz herausrücken, wohlwissend, damit ganz Mittelerde dem Untergang zu weihen. Das ganze wird nur noch übertroffen vom Standpersonal auf Messen. Das vermittelt mir stets den Eindruck, man würde gerade den Blick auf den heiligen Gral gewähren, und solle gefälligst über die Massen frohlocken. Dabei handelt es sich meist nur um einen billig-Kuli mit Firmen-Logo aus dem Schäfershop.
Umsteigen in Amsterdam. Ich stutzte schon, dass der abflug für 11.10 uhr vorgesehen war, aber das boarding um 9.15 startete. Jumbo-Jet? Oder gar mein erster Flug im A380? Nein, nur ein weiterer Sicherheitscheck direkt vorm flugzeug, dass aber noch nicht einmal angedockt hatte, geschweige denn gelandet zu sein schien. Hatte man mein Handgepäck nicht schon in Köln gründlichst durchgeröntgt? Warum diese Schikane? Um die Wartezeit zu verkürzen? Vielleicht lässt sich ja mit den Erdnüssen aus dem Flieger, dem o-saft-becher und dem zweilagigen Keks ein biologisch abbaubarer Zeitzünder bauen. Chemie ist bestimmt genug darin enthalten. Muss mich unbedingt mal im Internet schlau machen, wie so was geht.
Für noch mehr Kurzweil reichte mir die Stewardess einen o-saft im jogurt-becher (der größe Fruchtzwerg) und einen eingeschweißten prinzen-rolle-keks. Mensch, da hat die Fluggesellschaft bei der Bewirtung richtig was springen lassen, weder kosten noch mühen gescheut. Obwohl, den Kram hab ich doch bezahlt, oder? Wer braucht/will auf diesen Kurzstrecken diesen ganzen Schnickschnack eigentlich? Das ganz würde mich kalt lassen, wenn nicht dieser gönnerhafte Blick beim überreichen von jedwedem Nippes aufgesetzt würde.
Die gleiche Geste lässt mich übrigens regelmässig bei Tine Wittler fuchsteufelswild werden. Wenn Sie nach getaner Arbeit ihres Teams, (während sie sich selbst zum shoppen verpisst hat), die erstandene Deko drapiert. Dabei legt sie immer etwas den Kopf schräg, setzt ein zufriedenes fast unscheinbares Lächeln auf, und rückt den Gegenstand mit leichten Fingerkick um ein halbes mü zurecht.
Lernt man diesen Gesichtsausdruck auf der Schule für hochfliegende Töchter und zunehmend auch Söhne? Am perfektesten beherrscht diesen Blick übrigens die LH. Achtet mal darauf, wenn Luftuschi nächstes mal ein Tütchen gesalzene Erdnüsse überreicht mit einem Lächeln, als würde Gollum freiwillig seinen Schatz herausrücken, wohlwissend, damit ganz Mittelerde dem Untergang zu weihen. Das ganze wird nur noch übertroffen vom Standpersonal auf Messen. Das vermittelt mir stets den Eindruck, man würde gerade den Blick auf den heiligen Gral gewähren, und solle gefälligst über die Massen frohlocken. Dabei handelt es sich meist nur um einen billig-Kuli mit Firmen-Logo aus dem Schäfershop.
Umsteigen in Amsterdam. Ich stutzte schon, dass der abflug für 11.10 uhr vorgesehen war, aber das boarding um 9.15 startete. Jumbo-Jet? Oder gar mein erster Flug im A380? Nein, nur ein weiterer Sicherheitscheck direkt vorm flugzeug, dass aber noch nicht einmal angedockt hatte, geschweige denn gelandet zu sein schien. Hatte man mein Handgepäck nicht schon in Köln gründlichst durchgeröntgt? Warum diese Schikane? Um die Wartezeit zu verkürzen? Vielleicht lässt sich ja mit den Erdnüssen aus dem Flieger, dem o-saft-becher und dem zweilagigen Keks ein biologisch abbaubarer Zeitzünder bauen. Chemie ist bestimmt genug darin enthalten. Muss mich unbedingt mal im Internet schlau machen, wie so was geht.
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Aller Anfang ist schwer
fishblog, 19:00h
Kaum 12 stunden im land, aber schon fragt man mich nach Hitler. Toller Einstieg. Vor allem wenn man bedenkt dass das Hakenkreuz einem im Alltag häufiger begegnet. Hier heisst es Swastika und ist ein religiöses Symbol. Nun, für einige verwirrte Geister in D kommt es leider auch heute noch einer Religion gleich, dem verkannten Symbol zu fröhnen.
Aber nun mal von anfang an. Die Anreise ging schon spannend los. Dabei meinte es die Tuse am check in doch nur gut, als sie mein gepäck gleich zum endreiseziel Mumbai durchcheckte. Nur dass Ticket für den Weiterflug könne sie mir nicht ausstellen. Den Zwischenstopp in delhi von knapp 24 std, hatte sie grosszügig übersehen. Gut, wer kennt sich schon bei all den zeitzonen und flugreisedauern aus. Ganz besonders im luftreiseverkehr. Wahrscheinlich glaubte Blondie, dass ich die Zeit am Flughafen verbringe. Sven, nun hab dich mal nicht so.
Bei vier Gepäckstücken, hätte ich ihr Angebot auch gerne angenommen. Wenn ich vorher entsprechend gepackt hätte. Auf mein irritiertes „Wieso bis Mumbai? Warum nicht nur bis Delhi?“ erntete ich dann einen entsprechend genervten Blick. Schließlich mussten diese klebeetikettenmanschettenbanderolen wieder entfernt werden. Währenddessen war Koffer eins schon in den tiefen des Flughafens verschwunden, dem sie dann hinterher telefonierte. Ein gewisser restzweifel meinerseits blieb. Ob auch alles gepäck dort ankommt wo ich ankomme? Die Rache der kleinen Flughafen-Chickse.
Aber nun mal von anfang an. Die Anreise ging schon spannend los. Dabei meinte es die Tuse am check in doch nur gut, als sie mein gepäck gleich zum endreiseziel Mumbai durchcheckte. Nur dass Ticket für den Weiterflug könne sie mir nicht ausstellen. Den Zwischenstopp in delhi von knapp 24 std, hatte sie grosszügig übersehen. Gut, wer kennt sich schon bei all den zeitzonen und flugreisedauern aus. Ganz besonders im luftreiseverkehr. Wahrscheinlich glaubte Blondie, dass ich die Zeit am Flughafen verbringe. Sven, nun hab dich mal nicht so.
Bei vier Gepäckstücken, hätte ich ihr Angebot auch gerne angenommen. Wenn ich vorher entsprechend gepackt hätte. Auf mein irritiertes „Wieso bis Mumbai? Warum nicht nur bis Delhi?“ erntete ich dann einen entsprechend genervten Blick. Schließlich mussten diese klebeetikettenmanschettenbanderolen wieder entfernt werden. Währenddessen war Koffer eins schon in den tiefen des Flughafens verschwunden, dem sie dann hinterher telefonierte. Ein gewisser restzweifel meinerseits blieb. Ob auch alles gepäck dort ankommt wo ich ankomme? Die Rache der kleinen Flughafen-Chickse.
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